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PSV Köln Rheinland-Ori 12.10.2103

Bericht von vom 14. Oktober 2013

Nach einem Versuch 2011 und einer abgesagten Fahrt 2012, startete nun die 1. Rheinland- Ori des PSV Köln mit allen Prädikaten die man sich denken kann.
Offiziell war Andi Goedecke als Fahrtleiter verantwortlich, wobei er sich vornehmlich um den Part gekümmert hat der seine Berufung ist: das Fahren, sprich die Strecke. Unter großem persönlichen Einsatz und großzügigem Sponsoring der Mineralölkonzerne, hat er eine wirklich tolle Strecke gefunden, die nicht gerade vor der Kölner Haustüre lag.
Auch für uns brachte der Startort Wenden (Sauerland) eine Anfahrt von gut 160 km. Der Zielort war dagegen Schloss Gimborn, Bergisches Land. Auf der kürzesten Verbindung rechnet google maps an die 50 km, die Idealstrecke sollte 122 km lang sein. Ich denke, wir sind so an die 140 km gefahren. Da wurde die Gesamtfahrzeit von 4 Stunden 20 Minuten schon verdammt knapp.
Während Andi für den Fahrspaß der Leute links im Auto gesorgt hat, war Whisky für die grauen Haare der Leute rechts zuständig.
Die Fahrtunterlagen waren schwarz-weiß mit roten Aufgabenteilen. Die Karten selbst, wie ein Großteil der Teilnehmer- nicht mehr taufrisch. Es gab halt viele Ecken, die in „echt“ etwas anders waren. Das führte innerhalb der Aufgaben auch schon mal zu Unstimmigkeiten und Einsprüchen, wobei ich mir dieses Thema für den Schluss aufsparen möchte.

Die Aufgabenstellung war eigentlich überschaubar. Pfeile nie gegenläufig, niveaugleiches Kreuzen der Idealstrecke verboten, alle Kreisverkehre an der ersten Ausfahrt verlassen und Punkte nach Natur anfahrbar, aber so lange wie möglich doppellinig bleiben. Die letzte Anweisung brachte so einige Strafpunkte wegen Nichtbeachtung.

Die ersten 3 Aufgaben liefen gut, in der 4 gab es ein größeres Kartenbild, das völlig „kahl“ war. Nur Wege, keine Ortsnamen oder andere Anhaltspunkte- etwas ungewohnt, dazu kam ein kleiner Ausschnitt ohne Maßstab. Für mich sah es nach einer einfachen Überlappung am ersten Pfeil aus, aber die zwei Pfeile im kleinen Ausschnitt lagen näher. Da half mir mein Fahrer aus, der hat das sofort erkannt. Ist halt mein Schwachpunkt.

Der lange Weg zum Pfeil wurde durch eine SK abgekürzt. Dort erhielt man ein Fitzelchen Papier, auf dem stand, dass der Pfeil damit erledigt ist.
Die 5 zeigte das gleiche kahle Bild, dort lag ein Punkt rechts neben der Straße. Also zielstrebig den ersten Parkplatz an der Sportanlage angefahren. Etwas unsicher- trotzdem gestempelt. Man hätte es sich denken können! Wenige Meter weiter ein anderer Platz vor der Feuerwehr- OK 6, die war gefordert. Zu spät.

Zu Beginn der 6 wollte ich eigentlich nur durch den Ort Brachtpe zum ersten Pfeil. Meinem Fahrer stieß es sauer auf, dass um uns herum so viele Autos kreisten. Nach genauer Betrachtung habe auch ich dann den kleinen Ausschnitt mit zwei Punkten gefunden. Gedacht war, die beiden Punkte in einem Rutsch abzufahren. So stand auch die SK. Leider kam die doppellinige Straße zum Punkt von der anderen Seite. Also keine Kontrolle. Die SK wurde aus der Wertung genommen.
Etwas weiter gab es eine kürzere Verbindung über OK 13 und für uns die Besichtigungstour einer neuen Straße entlang der A 45. Wir haben aber doch wieder zurück auf den rechten Pfad gefunden.

Auch zur 7 gab es eine Ausschnittvergrößerung. Leider haben wir hier beide nicht darauf geachtet, dass der Strich näher als der Pfeil lag, eine OK 16 fehlt.

Die Aufgaben 8 bis 11 spielten sich alle in und um Germinghausen ab. Das machte ein stetes Wechseln zwischen den Kartenbildern erforderlich, damit man weder gegen einen Pfeil fuhr, noch die Strecke kreuzte. So wurden einige große Schleifen nötig um alles zu beachten. Außerdem galt es auf einem Parkplatz genau die eckige Linie im Ausschnitt zu fahren, damit man die OK 61 in der Ecke auch fand. Danke Klaus.
Bei all den Runden habe ich leider zeitweise etwas den Überblick verloren und nicht gescheckt, dass die Karte sehr alt (oder manipuliert) war. Da fehlt mir ein großer Bogen und die OK 21.
Einen sehr schönen Trick gab es in Bleche. Ein vermeintlicher Pfeil, der aber durch die Autobahn zu zwei Teilen wurde, einem Strich und einem Pfeil. Nur wer sich keine Gedanken gemacht hat, ist dort in der zweiten Runde geradeaus gefahren und hat die 19 nicht noch mal notiert.
Wenn man sich denn schon mal freut, dass man aufgepasst hat….

In 12, 13 und 14 Parkplätze, kleine Wege, Überlappung u.ä. alles o.k. Dann kam unser Waterloo, die 15. Ganz auf den Haken in der Ausschnittvergrößerung konzentriert, habe ich den letzten Strich vorzeitig verlassen und das Ganze von der falschen Seite angefahren. Inzwischen war es stockfinster und die Zeit saß uns im Nacken. Aus dieser Richtung war die Aufgabe wegen gesperrter Wege überhaupt nicht lösbar. Nach etlichen Hin und Her haben wir uns entschlossen unverrichteter Dinge die Sache abzubrechen. Hätten wir ahnen können, dass hier gleich 3 Kontrollen zu Buche schlagen?
Eine kürzere Verbindung mit Wende 22, die richtige Reihenfolge der Striche in 17 und der erste Punkt in 18 haben funktioniert. Dann kam der zweite Punkt, wieder eine Ausschnittvergrößerung. Mit mehr Aufmerksamkeit und einer guten Lupe war schon zu erkennen, das der Weg hinten herum am Funkturm vorbei der richtige war. Das SK-Schild vorne am Auto haben wir auch gesehen, aber für solche Rätsel hatten wir wirklich keine Zeit.

Die 20 führte durch das kleine Industriegebiet bei Rodt und machte wegen der Kreisverkehre einige Extrarunden erforderlich. Bis zur 22 galt es vornehmlich den rechten Weg zu finden. Dann war ein Pfeil nicht direkt anfahrbar und brachte eine Wende OK 33, zum nächsten Strich kam wieder ein Stück Pfeil in die Quere, das umfahren werden musste.

Auf dem letzten Stück zum Ziel in Aufgabe 23 waren noch Haken links und rechts zu schlagen, wobei ein Punkt nun wirklich in der Wiese lag. Die Ok 42 dort haben wir nur mit Mühe gefunden. Den nächsten Punkt rechts haben wir falsch angefahren, da die OK 51 aber von netten Mitmenschen herumgedreht wurde, fiel sie aus der Wertung.
Das bekannte Dreieck an der Zufahrt zum Schloss Gimborn brachte bei der Umrundung noch einen Stempel und das Ziel stand wieder, wie 2011, auf dem Parkplatz neben dem Ziellokal. Anfahrt durch die hole Gasse am Haus vorbei, was zeitweiser Behinderung wegen, auch zu Protesten führte.
Ganze 11 Minuten waren von unserer Fahrtzeit (einschließlich Karenz) noch übrig. Meine größte Sorge war unterwegs, dass wir bei all der Arbeit aus der Zeit fahren und nicht mehr in Wertung kommen. Hätte ich da schon geahnt, dass es eh der letzte Platz wird…..

Viel Zeit nach unserem Eintreffen war ja nicht mehr, bis auch der letzte Teilnehmer im Ziel sein musste um in Wertung zu bleiben. Wie zügig danach die Ideal-Bordkarten aushingen, kann ich nicht sagen, da ich nicht auf die Uhr geachtet habe. Bei so viel Tricks und Fehlermöglichkeiten, hätte ich mir schon eine nachvollziehbare Lösung gewünscht. Muss ja nicht so perfekt sein wie in Bramsche.
Damit hat aber jeder die Möglichkeit der Eigenkontrolle.
Das wäre schon mal eine Voraussetzung für die ordentliche und zeitnahe Einreichung von Einsprüchen. Leider wird die Vorgabe der schriftlichen Form und Einhaltung der Frist nicht wirklich überall umgesetzt. Das würde es aber doch allen Beteiligten einfacher machen.
Zum einen wird verhindert, dass noch Stunden später Einsprüche kommen. Zum anderen kann jeder sehen, welche Dinge evtl. schon beim Schiedsgericht waren und wie sie entschieden wurden. Da muss nicht jeder einzeln vorsprechen.

Da die Auswahl an B-Beifahrern im Augenblick ja überschaubar ist, fiel mir die undankbare Aufgabe zu Mitglied im Schiedsgericht zu sein. Eigentlich kann man sich damit nur unbeliebt machen, entweder bei den Teilnehmern oder beim Fahrtleiter.

Was ich jetzt zu diesem Thema schreibe, ist meine ganz persönliche Meinung. Wenn Ihr demnächst wieder einen Strich machen sollt, kennt ihr meine Einstellung.
Ich habe durchaus das Gefühl, dass Fahrten sehr häufig eher durch erfolgreiche Proteste als durch überzeugende Leistungen entschieden werden.
Wenn eine Aufgabe ganz eindeutig falsch gestellt ist, oder mehrere Möglichkeiten der Lösung bietet, gehört sie selbstverständlich nicht in die Wertung.
Wenn aber um jeden Millimeter oder Buchstaben, der eventuell, möglicherweise, vielleicht als Grund für die eigenen Fehler herhalten könnte, gerungen wird, so fehlt mir dafür jedes Verständnis.
Der größte Teil der Beifahrer richtet selbst als Fahrtleiter eine Ori aus. Alle wissen, welche Arbeit und Mühe dahinter steckt. Und alle wissen, wie frustrierend es ist, wenn die Ideen und aufwändig erarbeiteten Aufgaben, wegen einiger Meisterschaftspunkte (mit oft an den Haaren herbei gezogenen Argumenten), zerpflückt werden. Nur, sobald man wieder im Teilnehmerfeld dabei ist, scheint all das vergessen.
Ohne Ansehen der Personen stehe ich also im Schiedsgericht nicht automatisch auf der ein oder anderen Seite, sondern eher da, wo ich den gesunden Menschenverstand sehe.

Fakt ist, dass bei dieser Fahrt die Auswertung erst am Sonntag vollbracht war. Ganz ungewohnt war auch, dass erst die Klassen B/C ausgewertet waren und bis kurz vor Mitternacht noch kein Ergebnis für A/AK und N aushing.
Als auch wir vorzeitig die Heimreise antraten, war das Publikum im Saal schon auf eine gut überschaubare Menge geschrumpft. Ich kann es verstehen, wir waren auch geschafft und sehnten uns nach unserem Bett.

Trotz einiger Kritikpunkte möchte ich betonen, dass uns die Fahrt sehr wohl gefallen hat und wir wie immer froh und dankbar sind, wenn jemand bereit ist, sich für uns all die Arbeit zu machen.

 

Der Beitrag wurde am Montag, den 14. Oktober 2013 um 18:28 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben