Start- und Ziellokal war wie im Vorjahr das Motel an der Autobahnraststätte Remscheid. Die Lokalität ist sehr schön, aber irgendwie stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so recht.
Die Fahrtleitung lag diesmal in den Händen von Whisky, der zwar auch mit einem Blatt für den Fahrerbrief auskam, aber schon bei der Fahrerbesprechung versprach: Ich krieg euch auch so.Wo er Recht hat, hat er Recht.
Die Aufgabenstellung war für alle gleich und überschaubar. Pfeile durften nur ein Mal in kompletter Länge und nie gegenläufig befahren werden und die üblichen anderen Kleinigkeiten.
Bei der Erstellung der Fahrtunterlagen sollte man vielleicht der Tatsache Rechnung tragen, dass die Teilnehmer zum großen Teil auch nicht mehr die jüngsten sind, und ihnen bei stetem Blick auf 50.000er Karten schon mal der klare Überblick abhanden kommt- auch mit Brille und Lupe.
Jede Aufgabe oder jeden Trick dieser Fahrt näher zu erläutern, würde wirklich zu weit führen. Ich möchte nur ein paar ganz persönliche „Highlights“ herausgreifen.
Mein Gefühl schon zu Beginn der Veranstaltung hat nicht getrogen: es war nicht mein Tag.
Direkt in der Aufgabe 3 stand eine GLP an, die nur bei Punktegleichheit wichtig war. Auf dem Weg zum Start sah für mich schon ein Weg so aus, als würde er nicht anbinden, was uns eine überflüssige OK einbrachte. Danach dann endlich aus der richtigen Richtung am Start der GLP. Los geht’s und auf direktem Weg zum Ziel. War schon was merkwürdig, dass statt der angekündigten 2,5 bis 3,5 km Länge nur 1,3 km auf dem Zähler standen.
Das Ziel war fliegend zu durchfahren. Niemand hatte eine Startnummer am Auto und ich habe schon mehrfach gefragt, wie der Mann hinter der Lichtschranke denn weiß, wem er die jeweilige Zeit anrechnen muss.
Im nächsten Abzweig stand eine SK, gerade noch davor ging mir nicht nur ein Licht, sondern ein ganzer Lichterbaum auf. Ich hatte den Aufgabenteil 2 überhaupt nicht gefahren!! Da waren sie, die fehlenden Meter.
Also nicht stempeln, erst die Ok einsammeln. Nochmals über die Lichtschranke und wieder vorbei am Auto dahinter. Der soll auch ein „K-Schild“ gehabt haben. Wir würden beide beschwören, dem war nicht so. Dass außer uns noch 14 Teams nicht dort anfuhren, ist sehr tröstlich.
Damit hat die ganze hin und her Fahrerei aber nichts genutzt, eine Fehlkontrolle gab es doch.
In der Aufgabe 5 gab es u.a. im kleinen Industriegebiet bei Winterhagen einige Aufgabenteile in die richtige Reihenfolge zu bringen. Eigentlich überhaupt kein Problem- wenn man sie denn gesehen hat. Auch hier habe ich den separaten Kartenausschnitt erst gesehen, als wir wieder aus dem Gebiet raus waren. Man muss auch mal Glück haben. Ich muss zugeben, dass wir uns hier ganz einfach an erfahrene Mitstreiter gehängt haben. Ich wusste in dem Moment überhaupt nicht, wo wir waren oder warum wir diesen Kurs fuhren.
Zur Strafe habe ich dann auf dem Weg zum Endpfeil einen kürzeren Weg übersehen.
Dafür habe ich den Kartenfehler am Ende der 8 gesehen und auch richtig gefahren. Wobei das ja so gar nicht mein Ding ist.
Dann kam sie, die Aufgabe 11. Dort wurde entschieden, wer am Ende vorne mit dabei ist, oder wer sich hinten einreihen muss.
Es gab einen größeren Kartenausschnitt und 9 kleine Bilder in anderem Maßstab mit Aufgabenteilen, die in vorgegebener Reihenfolge und im Einbahnstraßensystem gefahren werden sollten.
Sicher keine schlechte Aufgabe, aber nicht lange und gründlich genug überdacht. Ganz besonders, was mögliche Fehler der Teilnehmer angeht. Kein Fahrtleiter hat vielleicht genug Phantasie, alle Fehler vorherzusehen. Aber man sollte doch vermeiden, den Teilnehmern schon am Anfang der Aufgabe die Möglichkeit zu geben, in die völlig falsche Richtung zu fahren. Wenn man sich dann einmal den Weg falsch gelegt hat, fährt man schließlich konsequent auch so zu Ende. Was unterm Strich nicht nur eine, sondern einen ganzen Rattenschwanz von Fehlkontrollen bedeuten kann.
Das frustriert die Teams und macht dem Auswerter das Leben schwer. Eine gerechte Beurteilung ist da kaum noch möglich.
Langsam ging es Richtung Ziel, die Uhr hatte die 3 Stunden Idealzeit längst überschritten, da kam es nochmals knüppeldick. Wir kamen wieder über die B51 nach Wermelskirchen, dort, wo auch die GLP so toll geklappt hatte…
Den Pfeil auf der Bundesstraße hatte ich noch im Rechner, den auf der Straße unterhalb leider nicht. Dort war aber die Weiterfahrt mit der Wendekontrolle 22 gesperrt. Das war gut mit gedacht, sonst hätte man auch hier Punkte über Punkte sammeln können. Na ja, so ganz ohne kamen wir natürlich auch nicht davon.
Der Lösungsansatz war im Prinzip schon ganz gut, aber an der Ausführung musste noch gefeilt werden. Das Verhalten eines freundlichen Mitstreiters brachte mich drauf, dass ich schon zu Beginn der Aufgabe einen kapitalen Fehler gemacht habe. Da aber (schon wieder großes Glück) kein Stempler mehr im Dienst war, konnte ich noch alle gefundenen Kontrollen (leider auch die 2 überflüssigen) auf dem Papier noch in die richtige Reihenfolge bringen.
Unterm Strich standen auf unserem Konto 110 Strafpunkte. Jetzt ist es eine Frage der Sichtweise: entweder waren wir genauso gut wie Norbert Walter oder er genauso schlecht wie wir…..Er war nur schneller.
In Anbetracht der Aufgabe 11 hatte ich befürchtet, dass es mit der Auswertung auch locker Mitternacht werden könnte, das hat sich nicht bewahrheitet. Trotzdem war der Saal schon sehr geräumt, als die Siegerehrung begann.
In keiner Klasse kam jemand fehlerfrei ins Ziel. Wobei der Anspruch in A/AK/K wohl am besten getroffen schien, dort war die höchste Punktzahl 80.
Die Bemerkung von Whisky, dass vielleicht die Klasse N zu leicht war, straft ein Blick in die Ergebnisliste aber Lügen. Bis zu 190 Strafpunkte wurden dort eingefahren.
In der Klasse B/C hatte sich die Spreu vom Weizen über die Schicksalsaufgabe 11 getrennt. Der Gesamtsieger Ulrich Bleeke/Michael Zeuner kam mit 20 Punkten aus, der letzte im Feld brachte es auf 170.
Der Beitrag wurde am Montag, den 15. April 2013 um 17:49 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben