Mit dem Schreiben dieses Berichtes konnte ich erst spät beginnen, da ich den ganzen Tag überlegt habe, wo denn meine alten Stricknadeln sein könnten. Es ist mal wieder so weit. Die Frage steht im Raum: Hobby wechseln oder nicht. Stricken hat mich früher immer sehr schön entspannt….
Dabei fing alles so gut an. Die Fahrt in den Norden lief völlig störungsfrei, die Sonne schien, im Ziellokal gab es leckeren Kuchen und der MSC Dülken war mit 4 Teams gut vertreten.
Wenn wir auch beim AC Bramsche nie auf eine einfache Fahrt rechnen können, so schwante mir doch bei Durchsicht der Unterlagen nichts Gutes. Die angekündigten 90 km Strecke auf einem, laut Übersichtskarte sehr begrenztem Gebiet, versprachen aufgrund der Aufgabenstellung schon viel Denkarbeit.
Grundsatz wie immer: Einbahnstraße und Kreuzungsverbot, zudem durften Pfeile nur 1 X in voller Länge gefahren werden. Dann kamen noch blaue Aufgabenteile ins Spiel, die auf begrenzter Strecke Gegenläufigkeit erlaubten. Zum Aufheitern dann noch unterschiedliche Darstellung von Chinesen und Fischgräten.
Die ersten beiden Aufgaben führten direkt vom Start weg in diversen Runden über Wege mit so einigen (Drei)Ecken und Haken, wobei wir die Aufgabe 1 noch unfallfrei hinbekommen haben. Bereits in der 2 ging es los. Die beiden Punkte auf der B 68, die hier als Autostraße ausgebaut ist, haben uns wohl keine Problem bereitet- wir haben sie einfach nicht gesehen.
Dass wir den langen Pfeil nicht wieder komplett fahren dürfen war klar, leider sind wir auf die simple Lösung nicht gekommen, waren aber doch ziemlich sicher, etwas falsch zu machen, weil es auf der langen Umfahrung keine Kontrolle gab. In Aufgabe 4 war dann die Karte etwas manipuliert, nicht meine Stärke. OK 21 nicht gefunden.
Für Nr. 5 gab es dann eine Folie zu drei Kartenausschnitten. Nach der Erfahrung beim PSV Köln hatte ich sogar einen roten Stift dabei! Auch den raffiniert platzierten kleinen Haken im Ortsnamen haben wir gesehen. So blieben 5 und 6 fehlerfrei, obwohl es so einiges zu beachten gab.
In Aufgabe 7 habe ich ausnahmsweise die richtige Reihenfolge beachtet, dafür leider den winzigen Kartenausschnitt mit einem Strich nicht gesehen. Da mein Fahrer dafür die OK im Kreisverkehr übersehen hat, kamen wir hier mit gleich 20 Punkten raus.
Der Trick mit der richtigen Reihenfolge hat dann aber vor der DK wieder geklappt! Für den Veranstalter, meine ich.
Danach habe ich die Ok 13 auf BK 2 notiert, da ich den Text zur Aufgabe auch nicht richtig gelesen hatte. Also starteten wir hier direkt mit einer Fehlkontrolle. Sie sollte nicht alleine bleiben.
Direkt in der Aufgabe 9 ging es los. Dass ich nicht kreuzen darf, hatte ich schon gesehen. Aber alles andere habe ich zwar jetzt nach der Lösung halbwegs begriffen, bin mir aber sicher, bei der nächsten Gelegenheit würde ich wieder falsch fahren.
Mit diesen blauen Haken und Strichen, gemixt mit roten Teilen…. nee, nee
Auf dem Weg zur Fischgräte an einem doppelten Dreieck in Aufgabe 10 gab es ein kurzes Stutzen vor einem Sperrschild. Bei genauer Betrachtung war ein darauf abgebildeter Panzer zu erkennen. Wenn es stimmt was die Zeitungen schreiben, sind die Teile in Natura wohl in ähnlichem Zustand.
Die Passierbarkeit der Wege war in der Fischgräte dann natürlich wieder recht einfallsreich gestaltet, was uns am Ende die nächste Fehlkontrolle einbrachte.
Viel ärgerlicher ist aber die OK „V“, die kurz darauf an der freien Strecke stand und die sich vermutlich bei unserem Näherkommen ins Gras geduckt hat, sie wurde jedenfalls nicht gesehen.
Am nächsten Eck mit Fischgarnitur habe ich im letzten Moment noch erkannt, dass ein Weg nicht doppellinig war und die OK „K“ 4 X notiert. Dafür fehlte in Aufgabe 12 die 22. Vermutlich fristete sie aber eh ein sehr einsames Dasein. Es lag ein winziger blauer Strich auf einem Parkplatz etwas abseits. Kaum beachtet.
Der große Schlamassel begann für uns aber mit Aufgabe 14. Hätte ich doch besser gar nicht gesehen, dass der Strich 2 nicht am Stück war, sondern davor noch ein kleiner Strich war. Auch mein erster Gedanke, einfach eine Runde über 34 und weiter im Text, wäre gut gewesen. So aber habe ich meinen Fahrer mit ins Boot geholt und damit wurde es kompliziert. Plötzlich gab es die abenteuerlichsten Lösungen- oder eben auch nicht. Am Ende war ich so verzweifelt und mit den Nerven runter, dass ich die wirklichen Tricks in der Aufgabe (Kreuzen, Pfeil nicht doppelt) auch noch versemmelt habe. Von der verlorenen Zeit gar nicht zu sprechen.
Unter den Bedingungen konnte der Start in die letzte Aufgabe auch nicht klappen. Das Verbinden nach alter Karte auf den Parkplatz wäre bei klarer Denkweise eigentlich auch kein Hexenwerk, aber da war es eh schon fast egal.
Auch den geraden Weg neben der Hauptstraße ein Stück weiter, habe ich übersehen. Den Text zur Aufgabe „alle Striche fahren“ leider auch nicht recht zur Kenntnis genommen und das vorletzte Aufgabenteil (einen Pfeil) gefahren und damit die OK umfahren.
Selten habe ich mich so gefreut, das Ziel kurz danach erreicht zu haben. Meine Befürchtungen wurden leider noch übertroffen.
Nicht nur, dass die Punktezahl jenseits von Gut und Böse war, unser Klaus als A-Fahrer hatte sich hier erstmals an Klasse B gewagt, stand am Ende noch einiges besser da als wir. Jeder blamiert sich so gut er kann.
Die Auswertung erfolgte in gewohnt zügiger Art und gegen 22.15 Uhr begann man mit der Siegerehrung.
Unser Team Milka/Milka, das die Rückfahrt aus dem Kurzurlaub im hohen Norden extra so gelegt hatte, dass sie an der Ori teilnehmen konnten, wurde mit einem Platz 3 in Klasse A belohnt.
In Klasse B lagen am Ende Kremer/Schewior auf Platz 5 und Hurtmann/Walendy auf Platz 8.
Vater und Sohn Kamps erreichten in Klasse C Platz 7, was aber bei drei Punkt gleichen Teams nur über die Karenz entschieden wurde.
Zumindest als Mannschaft machten wir einen „erstklassigen“ Eindruck, wir waren der Club mit der stärksten Präsenz.
Wenn das mit dem Stricken nichts wird, versuchen wir es vielleicht im kommenden Jahr auf ein Neues…
Der Beitrag wurde am Montag, den 13. Oktober 2014 um 14:38 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben