Immer, wenn die Tage kürzer, die Nächte länger werden und das Wetter sich von seiner unfreundlichen Seite zeigt, geht es zum letzten West-OM-Lauf nach Nideggen. Wenn wir persönlich auch noch keinen dieser, gerne in aller Dramatik geschilderten, Wintereinbrüche erlebt haben, eine Nachtfahrt ist es auf jeden Fall.
Allerdings sind wir in diesem Jahr nicht sehr weit von Nideggen weg gekommen und hatten nicht so viel mit diesen absolut stockfinsteren Eifelwegen zu tun, wie es in den letzten Jahren oft der Fall war.
Mit Fahrtleiter Peter Hocke ist in Nideggen ein Einzelkämpfer am Werk, dem man selbst kaum noch mal bei einer Ori oder sportlichen Oldtimerfahrt begegnet. Dass er sich dieser Aufgabe immer wieder stellt, ist natürlich sehr lobenswert. Wir haben uns wohl auch weitgehend an seinen persönlichen Stil gewöhnt. Es sollte aber doch die Frage erlaubt sein, ob die Machart der Fahrt wirklich im Sinne von West-OM und ADAC Reglement ist.
Grundsätzlich fahren alle Klassen von N bis C eine Aufgabenstellung. Lediglich für B/C gibt es eine kurze Extra-Etappe. Für mindestens eine dieser Klassen ist der Schwierigkeitsgrad doch dann auf keinen Fall angemessen. Wenn bei 14 Startern in den Klassen B und C exakt die Hälfte mit 10 Strafpunkten ins Ziel kommt und die Entscheidung über die Platzierung ausschließlich über die benötigte Zeit fällt, kommt mir das ganz entschieden nicht richtig vor.
Ähnlich sieht es (bei leicht höheren Punktzahlen) in der Klasse A aus.
Die Klasse N sollte man überhaupt nicht ausschreiben, damit niemand eine angemessen leichte Aufgabenstellung für echte Neulinge erwartet. Nicht verwunderlich, dass diese Klasse in Nideggen fast nicht besetzt wird.
Das Starterfeld bestand in diesem Jahr aus 24 Teams.
Der Fahrerbrief beschränkte sich wie üblich auf ein Blatt. Grundsatz Einbahnstraße, Punkte nach Natur, alle einmal gefahrenen Wege gelten danach in allen Karten als vorhanden. Dazu kamen wieder Barrikaden. Die Info, dass diese außerhalb der geforderten Aufgabe überfahren werden dürfen, musste man am Aushang nachlesen. Im Fahrerbrief wäre diese Info schon gut aufgehoben.
Zu Anfang diente die Strecke vornehmlich der Einrichtung einer Einbahnstraße für spätere Aufgaben. Nur 2 Punkte rechts und links der K 28 machten, wie auch früher schon mal, Probleme. Dass dort etwas einkopiert war, habe ich wohl erkannt, trotzdem eine falsche Lösung gefunden. Aber egal, welche falsche Lösung man wählte, es gab immer 10 Strafpunkte.
Die Aufgabe 3 hätte eigentlich keine Probleme gemacht, wäre dort nicht beim Ausarbeiten der rote Stift an eine Stelle gekommen, wo er überhaupt nichts zu suchen hatte. Einen ähnlichen Fall gab es vor einigen Jahren schon mal. Die echten Routiniers haben das Teil schnell ignoriert, alle anderen haben ihre Zeit vergeudet bei dem Versuch, diesen Punkt anzufahren. Auch wie haben 20 Min. unserer insgesamt 31 Min. Karenz allein dort vertan.
Die weitere Fahrt erforderte überwiegend die Beachtung auch weniger Meter, die man bereits in anderer Richtung befahren hatte und dem korrekten Umfahren der Barrikaden.
Kurz vor dem Ziel in Höhe der Ortschaft Drove kam man nochmals über eine schon vorher befahrene Straße, in dieselbe Richtung. Durch eine Veranstaltermarkierung war dieser Weg nicht mehr doppellinig. Diese sollte keine Bedeutung haben, da der Weg ja bereits befahren und dadurch in der Karte fahrbar vorhanden war. Ob das wirklich plausibel ist? Habe da so meine Zweifel. Jeder, der sich nichts dabei gedacht hat, fuhr automatisch richtig. Alle anderen hatten die A…karte.
Da wir so ziemlich die Letzten im Ziel waren, mussten wir nicht so sehr lange auf die Auswertung warten. Idealbordkarten und Lösungsblätter lagen ruckzuck auf den Tischen. Da brauchte ich schon kein Abendessen mehr, mir war der Appetit vergangen. Wieder mal der vorletzte Platz.
Das erste Lehrjahr in der Klasse B haben wir mit recht unterschiedlichen Ergebnissen absolviert. Aber vielleicht geht es den meisten so, ein Veranstalter liegt einem mehr, als ein anderer. Bei einigen muss man wohl auch erst noch mehr Erfahrungen sammeln, um ihn besser zu verstehen.
Die West-OM , der ADAC-Gau Pokal sowieso, sind damit für die Saison 2013 erledigt. Wenn die Feiertage und alle Siegerehrungen überstanden sind, geht es ja bereits am 1. Februar beim NAC Duisburg wieder los. Neues Jahr- neues Glück.
Stichwort Glück: Endlich ist es Rainer Witte (gemeinsam mit Sohn Adrian) gelungen, die West OM zu gewinnen. Wir freuen uns mit ihm und gratulieren den beiden ganz herzlich!
Der Beitrag wurde am Dienstag, den 5. November 2013 um 13:41 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben