Oder: Jaaa, so wünschen wir uns das
Teilnehmerbericht von Ricarda Walendy Klasse AK
Drei Tage vor Allerheiligen ist man im Bergischen Land schon mal gut beraten, die Winterreifen aufzuziehen. In diesem Jahr verriet nur das in allen Gelb- und Rottönen leuchtende Herbstlaub die Jahreszeit. Ansonsten fühlte es sich eher frühlingshaft an. Absolut trocken, klare Luft, also beste Bedingungen zum Ori-Fahren im Dunkeln. Auch wenn man (freiwillig oder nicht) mal vom rechten Pfad abkam, lief man nicht Gefahr, im Matsch zu versinken.
Das Startlokal in Wasserfuhr hatte volles Haus, fast alles, was Ori fahren kann, war versammelt.
Fahrtleiter Rainer Witte hatte trotz Krankheit (wir sind ihm äußerst dankbar) wieder eine tolle Fahrt auf die Beine gestellt. Der Fahrerbrief sehr überschaubar. Vom Üblichen „nie gegen Pfeile, auch noch nicht gefahrene“ bis zu Ausgefallenem „ auf der B 237 nur in westliche Richtung fahren“ und Kreisverkehre, die man zum Wenden nutzen konnte, auch wenn sie nicht in der Karte waren.
Die gesamte Strecke wieder auf einem DIN-A3-Blatt im Maßstab 1:40.000 mit einigen zusätzlichen einkopierten Aufgabenteilen und –stellungen.
Alle Aufgabenteile schön nummeriert, keine versteckten Punkte o.ä.
1,2,3 nur der Nase nach, zur 4 schon eine größere Umfahrung und in diesem Pfeil ein bisschen schwindelig gefahren, man musste 3 Mal im Kreis um den selben Stempler herum. Zumindest das Mädel, das dem Stempler Gesellschaft leistete, hatte Spaß satt.
Zwischen 5 und 6 den kürzen Weg durch Voswinkel und seine 3 Häuser, danach mal rechts, mal links ein Schlenker um einen Baum und 8 führte direkt auf die B 237.
An dieser Stelle war es zwar noch nicht wichtig, man musste eh in westliche Richtung zur 9, aber trotzdem (ich muss es leider zugeben) kam hier der gute Hinweis von meinem Fahrer auf die Aufgabenstellung bezüglich der B 237.
Die Diskussion über Himmelsrichtungen möchte ich hier nicht wiedergeben.
Nach der 9 war es dann wichtig. Die einzige, riesige Umfahrung zu 10 wurde uns durch einen Stempler verkürzt, bei dem wir schriftlich die Erlaubnis erhielten, den kürzeren Weg in Richtung Osten zu nehmen. In der 10 dann auch nicht den kürzen Weg zum Anfang, sonst geriet man wieder in Richtung
Osten auf die Bundesstraße. Also hier den Stempler 2 X.
Knifflig wurde es mit der 13. Ein Strich in vielen Haken und Ecken, der mal wieder über ein Privatgelände, zwischen Scheunen und Häusern hindurch führte. Der zweite (kleinere Haken) führte nicht, wie viele es gemacht haben, nur um das kleine Stück Grün herum, an dem auch eine OK stand. Der Strich ging noch hinter dem nächsten Gebäude herum, wo auch ein Stempler postiert war.
Was der erste Stempler verbrochen hatte, dass er dort stehen musste, weiß ich nicht. Hoffentlich hat er inzwischen den intensiven „Duft“ (es war kein Chanel Nr. 5) wieder aus seinen Klamotten und seiner Nase bekommen.
Die 16, 17 und 18 waren in anderem Maßstab gesondert eingefügt und bescherten wieder einen leichten Drehwurm.
Die 22 bis 25 auch separat. Nach Karte die Lösung für die Pfeile ausgedacht, aber am ersten Kreisverkehr doch eines Besseren besonnen und die Möglichkeit zum Wenden genutzt, was kürzer war. Die 25 bot die erste Barrikade des Tages, aber nur einmal rechts umfahren.
Die 27 war gleichzeitig Standort der DK. Beim Anfahren im Dunkeln hieß es, das Sperrschild in der vorderen Einfahrt nicht zu übersehen, sonst handelte man sich bei der hinteren Ausfahrt eine negative OK ein.
Direkt hinter der DK kam eine Kreuzung, in der man nur nach links abbiegen durfte. Diese zusätzliche Aufgabenstellung brachte einem in jeder Sackgasse noch eine OK für die Bordkarte.
29, 30 und 31 wieder in Extra-Ausschnitt, führten uns in ein Gelände, dass auf keiner Karte war. Erst habe ich gar nicht gescheckt, dass es nun mit Chinesen weitergeht, also noch mal zurück auf Anfang, weil wir im Dunkeln nicht auf mögliche Wege geachtet hatten.
Es waren 16 Chinesen, von A nach E zu fahren. Also los, wie jeder normale Mitteleuropäer es macht, von links nach rechts die 4er-Reihen abfahren. Passte auch bis zum 9. Bild. Wir sollten rechts raus, hatten aber den Weg immer nur links. Verzweiflung machte sich breit- allerdings hatte ich auf mein Bauchgefühl gehört und noch nicht gestempelt.
Dann besann ich mich darauf, dass ich doch mal das Lesen gelernt habe und einem das zum Vorteil gereichen könnte. Also, nochmals den Text zu den Chinesen genau besehen und siehe da: Die Öffnung in den Quadraten gab vor, in welcher Reihenfolge zu fahren war. So blieben am Ende 3 Zeichen über und die Lösung fuhr sich wie von alleine.
Rainer Witte war vor Ort und hat sich vermutlich über das wilde Gekreise, nicht nur von uns, köstlich amüsiert.
Zwischen 33 und 34 im Dunkeln den kleinen, kürzeren Weg finden und dann eine große Runde über 35 bis 38, den Strich musste man von hinten anfahren, da er am andern Ende nicht doppellinig anband.
Dann ging es über die 35 wieder zur 39. ?? Da war doch was? Richtig, eine kürzere Strecke im Ort, die einen trickreichen Anfang hatte. Der Weg auf der Karte war nicht der in natura offensichtliche, sondern es gab eine Einfahrt vorher (im Dunkeln kaum zu sehen), vorbei an einem Haus. Dort haben wir dann diesmal auch die OK gefunden, die wir wegen eines geparkten LKws bei der Oldtimerfahrt nicht gesehen hatten. Dieser Ärger hat sich halt eingeprägt.
Allerdings waren ja noch mehr Teilnehmer unterwegs, die auch im Juli dabei waren und somit den gleichen Vorteil hätten nutzen können.
In 41 wieder eine einfache Barrikade. Auf dem Weg zur 43 eine lebensnotwendige PP (Pinkel-Pause) und danach die Ansage für den Fahrer: in den nächsten Häusern Straße nach rechts folgen. Dann habe ich mich leider mit den weiteren Aufgaben befasst und wir fanden uns plötzlich in Orten wieder, die es auf meiner Karte überhaupt nicht gab. Also etliche Kilometer zurück bis ins Dorf. Sagt man nicht den Frauen allgemein nach, dass sie rechts und links nicht unterscheiden können?
In 44 wieder ein Haken um das Wartehäuschen herum, zumindest theoretisch. An dem geparkten Brummi kam keiner vorbei. Aber die OK hing gut sichtbar.
Die 45 bot wieder eine Barrikade, aber da war es nicht mit einfach rechts umfahren getan. Es gab unterhalb einen Weg, der wieder kurz hinter die Barrikade führte und somit noch die 27 auf die Bordkarte brachte.
Nach der 46 galt es wieder die Regel mit der B 237 zu beachten (diesmal ging es auch ohne Hinweis von links).
Zwischen 47 und 48 lag nun ein wirklicher sehr langer Weg, da der direkte Weg durch Pfeile versperrt war. Nochmals durch die paar Häuser in Voswinkel, vorher eine Wendekontrolle notieren, weil der kürzeste Weg nicht offen war. Der Stempler harrte schon wieder in der Einöde aus. Nach eigener Aussage war er aber zwischenzeitlich mal in die Zivilisation zurückgekehrt.
Der letzte Strich vorm Ziel sah auf dem Kartenausschnitt ganz harmlos aus, war aber im Dunkeln hinter dem Bushäuschen kaum zu finden. Nur einfach den Haken darum fahren und wieder auf die Landstraße war auch nicht, da man am Ende auf ein T mit Einbahnstraße stieß und somit erst links, dann rechts an der Ok 69 vorbei wieder zur Landstraße kam.
Der Aufenthalt bei den Chinesen und das Verfahren hatte uns am Ende 9 Minuten Karenz beschert, die aber in der ersten halben Stunde noch nicht bestraft wurden.
Mein Ärger darüber erwies sich am Ende als völlig überflüssig, da wir als einziges Team absolut fehlerfrei blieben. Das hatten wir extrem selten und bei der RGO schon gar nicht.
Das kam gerade recht, um mir Mut zu machen für die nächste Saison und die Suche nach einem anderen Hobby ist erst mal erledigt.
Eine sehr gute Fahrt, die uns viel Spaß gemacht hat. Nur, dass die Siegerehrung gerade noch in den letzten Minuten des Samstag stattgefunden hat, war nicht so schön.
Ach ja, für ein Siegerfoto hat man Mann auf dem Nachhauseweg auch noch gesorgt. Das wird wohl so in 2 bis 3 Wochen bei uns eintrudeln. Was es kostet, weiß man noch nicht.
Der Beitrag wurde am Montag, den 31. Oktober 2011 um 16:51 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben