Oha, einfach war das nicht. Hätte sich die Fahrt nur über die OE 1 entschieden, ständen wir sehr gut da. In der OE 2 haben wir auch ohne Payback-Karte fleißig Punkte gesammelt, standen am Ende aber immer noch vor Rainer Witte… immerhin.
Aber der Reihe nach.
Am Samstagvormittag sind wir bei schönstem Wetter in Brüggen Richtung Westfalen gestartet. Je weiter wir nach Osten kamen, umso trüber wurde es. Noch vor dem Start der Veranstaltung begann der Regen, der Sonntag immer schlimmer wurde und nach Ankündigung der Wetterfrösche auch noch bis Montag anhalten sollte.
Und kalt war es, nicht nur draußen, auch im Startlokal. Dafür hatte man wieder den historischen Raths-Keller in Rehburg Loccum gewählt. Ein sehr schöner Rahmen, den man sich aber bei den Getränkepreisen mit bezahlen lässt.
Zu den 30 Vornennungen gesellten sich noch einige kurz Entschlossene, sodass ab 16.01 Uhr das erste von 39 Fahrzeugen auf die Strecke ging. Der Fahrerbrief gab vorher reichlich Lesestoff und das Versprechen, unterwegs gewiss das ein oder andere zu vergessen.
Zu den obligatorischen Grundregeln wie Einbahnsystem, Kreuzungsverbot und nicht erlaubtem amerikanischen Abbiegen, kamen noch einige Spielereien. Punkte, die mit einem Strich umgeben waren, dessen Öffnung die Anfahrtsrichtung vorgab, Uhrenchinesenzeichen, Fischgräten und Chinesen nach Natur oder Karte u.ä.
Auch sehr wichtig: nicht doppellinige Wege, die zwingend zu fahren waren, galten bei einliniger Darstellung danach als vorhanden, gab es sie auf der Karte gar nicht, so blieb das dann auch so.
Für uns auch ungewohnt, das Verbinden zwischen den Aufgaben nach Übersichtskarte. In den Aufgaben fanden sich dann noch einige andere Zusätze. Man sieht also, Langeweile konnte nicht aufkommen.
In Aufgabe 1 eine gespiegelte Fischgräte nach Karte und 4 von den eingekreisten Punkten. Bei genauer Überlegung gut zu lösen.
Die 2 war schon trickreicher. Man durfte gegenläufig fahren und sollte die kürzeste Gesamtstrecke fahren. Habe ich erst überhaupt nicht verstanden, weil es auf den ersten Blick da nicht viel zu kürzen gab. Dann fiel mir Punkt 17 (!!) der Fahranweisung ein. Bei gegenläufigem Befahren durfte die eigene Fahrspur nicht gekreuzt werden. Damit wurde plötzlich aus der gesamt kürzesten Strecke eine verdammt lange, damit man ohne Kreuzen aus der Nummer raus kam. Wobei wir Strich 2 aus einem anderen Grund, als dem vom Fahrtleiter gedachten, richtig angefahren haben. Egal, Hauptsache es hat funktioniert…
In 3 die Ortsdurchfahrt durch Loccum mit 7 Aufgabenteilen in Vergrößerungen, eine gespiegelt. War nicht wirklich schwierig, aber ohne Ortskenntnis braucht es halt schon mal etwas, bis alles sortiert ist.
In der 4 einige Striche und Pfeile. Eigentlich kein Problem, allerdings sollte man Punkt 7 im Fahrerbrief beachten. In NRW auf Bundesstraßen nur nach rechts auffahren. Genau hier befand man sich kurzzeitig in unserem heimischen Bundesland.
Die Aufgabe 6 sah ganz harmlos aus. Ja, ja. Es galt 4 Höhenpunkte anzufahren. Die 36,0 war insgesamt 5 Mal auf der Karte. Vier davon auf unserem direkten Weg. Den fünften, etwas abseits aber näher gelegenen, haben wir geflissentlich ignoriert. Den folgenden Kreisverkehr inkl. Wendekontrolle richtig gefahren. Das „E“ zum letzten Aufgabenteil sah aus als würde es die Straße darunter versperren. Genau das Gegenteil war der Fall. Bei ganz genauer Betrachtung mit einer guten Lupe war zu erkennen, dass damit ein kleiner Strich auf der Strecke getarnt war. Den haben wir natürlich nicht gefahren.
Die Aufgabe 6 bot auch 6 Ausschnittvergrößerung mit Strichen, die so viele Möglichkeiten boten Fehler zu machen, dass ich es hier nicht auflisten kann. Wir haben nicht alle gemacht, sondern uns mit 2 Fehlkontrolle begnügt. Das Kreuzen und mal hier oder da wenige Meter gegen die Einbahnstraße, das sitzt noch nicht so.
In der 7 hat es mit dem Einstieg und dem Abfahren des Pfeilwurms dafür gut geklappt. Die Straßensperre durch eine Veranstaltermarkierung im letzten Moment noch registriert und den Strichwurm, der nur aus 2 Strichen bestand aber 4 Stempel brachte, auch fehlerfrei. Zugegeben, mit ein klein wenig freundlicher Hilfe.
Dafür die 8 komplett falsch gefahren. Eine Fischgräte nach Karte, eine nach Natur und ein paar Striche, meist auf einlinigen Wegen. Mir war klar, dass es nicht richtig sein konnte über den Weg im Dreieck zu fahren, weil er nicht doppellinig war. Aber auf die richtige Lösung (aber so was von wo anders) wäre ich nie gekommen. Jetzt habe ich es verstanden, besser spät als nie.
Den Strichwurm in 9 dafür mal ganz alleine, ganz richtig gefahren.
Und in 10 kam der Hammer! Wir bewegten uns die ganze Zeit auf einem nicht befestigten Weg entlag der Bahnlinie. Ab und zu kreuzten wir eine Landstraße. An diesen Stellen gab es dann Ausschnittvergrößerungen, die Wege darstellten, die es so eigentlich nicht gab. Sie waren in der Natur mit Pylonen markiert. So richtig fahren konnte man das allenfalls mit einem Smart, alles andere war schon zu groß. Aber selbst theoretisch und auf dem Papier ist es mir nicht gelungen, die hier geforderten Uhren-Chinesen zu fahren. Leider muss ich zugeben, dass ich bis zu diesem Moment noch nichts verstanden habe. Aus dem Bauch heraus haben wir bei der ersten Gelegenheit 2 Mal die OK 30 notiert. Leider eine davon wieder gestrichen. Ohne viel zu denken, war die erste Idee richtig.
An der zweiten Stelle hatte ich dann die richtige Idee und die Kontrolle rechts nicht genommen. Das passte.
Schon reichlich genervt und nicht recht bei der neuen Aufgabe, konnte die 11 ja nur in die Hose gehen. Wer erinnert sich an Remscheid? Auch dort die Aufgabe 11. Nur dass hier auch Whisky selbst in den Genuss kam….
Eine echt zackige Angelegenheit das Ganze. Insgesamt 6 Zacken waren in die Wiesen hinein abgesteckt und auf der Karte auch als Wege dargestellt. In dieser Aufgabe wieder gegenläufiges Befahren erlaubt. Was war da? Ja, genau, die eigene Fahrspur war irgendwie wichtig.
Dumm nur, dass hier der Veranstalter nicht wirklich bedacht hat, wie viele Fehlkontrollen man sich einhandeln kann. Vor allem, wenn man an wichtiger Stelle eine Fehlentscheidung trifft. Das führte dann natürlich auch zu einigem Unmut, da man hier mit einem Schlag mehr Punkte kassieren konnte, als in der gesamten OE.
Leider gehörten wir auch hier zu den Verlierern.
Mit dem ganzen Gedöne und Gehampel der beiden letzten Aufgaben, habe ich ein echtes Problem mit der Aufgabe 12 bekommen. Bis ich gemerkt habe, dass wir uns noch immer im selben Gebiet bewegen und das der Uhren-Weg entlag der Bahn eine wichtige Rolle spielt, war ich schon ziemlich mit den Nerven runter. Mit etwas mehr Ruhe und gründlicher Überlegung war das auch fehlerfrei zu machen. Die Bedingungen waren aber halt nicht so, unterm Strich 2 Fehlkontrollen.
Man merkt schon die fehlende Ortskenntnis, da gibt es nix. Wenn man stets im Bilde ist, wo man sich bewegt, das hilft ungemein. Dass die Fahrt aber auch nicht wirklich flüssig zu fahren war, zeigt sich an der in Anspruch genommenen Karenz fast aller Teilnehmer. Nicht nur wir standen immer wieder irgendwo am Weg und hatten viel Zeit nötig, erst mal die Aufgaben auf dem Papier zu sortieren.
Ich liebe es wirklich knifflig, nichts ist schlimmer als eine langweilige Fahrt. Aber es kann auch ein bisschen zu viel des Guten sein. Die Punktezahlen sprechen für sich.
Dass es bei der Auswertung nicht so ganz zügig voran ging, ist den meisten wohl eher gelegen gekommen. Der Veranstalter hatte die große Leinwand ausgefahren und fast alle verfolgten mit großem Interesse das Fußballspiel Bayern gegen Dortmund.
Nach Spielende und Siegerehrung in London, gab es auch in Rehburg Preise für die Sieger und Platzierten.
Wir waren froh, uns in diesem Jahr für eine Übernachtung im Westfälischen entschieden zu haben. Gerne hätten wir uns am Sonntag noch etwas in der Gegend umgeschaut, aber der heftige Dauerregen lud wirklich nicht dazu ein.
Also traten wir nach einer erholsamen Nacht in einem sehr schönen Hotel und einem ausgiebigen, leckeren Frühstück, die Heimreise an.
Der Beitrag wurde am Montag, den 27. Mai 2013 um 17:12 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben