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„Rund um die Rehburger Berge“ MSC Rehburg 30.06.2012

Bericht von vom 2. Juli 2012

Da wir nur einen Steinwurf weit weg von der holländischen Grenze wohnen, war die Anreise mit knapp 300 km schon ungewohnt lang. Ziel war der Ort Rehburg-Loccum, knapp hinter der Grenze von Westfalen in Niedersachsen, nahe beim Steinhuder Meer. Eine idyllische, wasserreiche Landschaft mit wunderschönen Orten und Gehöften, eigentlich viel zu schade, um nur im Vorbeifahren kurz beachtet zu werden.
Auch das Startlokal war in einem historischen Gebäude, dem Rats-Keller, zu finden. Ein im Jahr 1900 mit viel handwerklichem Können und Liebe zum Detail erbauten und beeindruckendem Saal, in dem man sich wirklich wohlfühlen konnte.

Mit dem ziemlich umfangreichen Fahrerbrief gab es auch 3 Übersichtskarten, die man hier im Norden nicht einfach nur für den Notfall beiseite legen darf. Sie sind schon Bestandteil der Fahrtunterlagen und dienen zum Verbinden zwischen den Aufgaben, was man tunlichst nicht vergessen sollte. Das hat diesmal geklappt.
Die Grundregeln: Einbahnstraße und Kreuzungsverbot. Zusätzlich war auch das Amerikanische Abbiegen verboten.
Im Punkt 4 gab es eine umfangreiche Erläuterung zu den Wegen, die gefahren werden dürfen oder auch nicht. Es war von alter und neuer Kartengraphik die Rede, sowie von Kartenlegenden, die sich in 3facher Version auf der Übersichtskarte befanden, entsprechend verschiedener Maßstäbe. Das hat mich alles derart verwirrt, dass ich es ganz außer Acht gelassen habe. War wohl auch in Ordnung. Damit haben wir uns keine Punkte eingehandelt.

Annähernd 40 Starter (der Fahrtleiter war hochzufrieden) machten sich ab 16.01 Uhr auf die Reise. Die Fahrtzeit war schon vor Beginn von 3,5 auf 4 Stunden erhöht worden, was auch sicher nicht verkehrt war.

Die Fahrtunterlagen wieder im schon bekannten, „norddeutschen“ handlichem DIN-A5-Format. Jede Seite eine Aufgabe.
Los ging es schon im Ort auf etwas abenteuerlichen Wegen mit Chinesen (einer gespiegelt), Pfeilen, einem verlockenden Weg, der nicht anband, weil er eigentlich auch gar keiner war und einer besetzten Wendekontrolle, die uns den vorletzten Aufgabenteil ersparte.
Der Endpfeil führte in einem kleinen Schlenker (OK 54) auf eine große Wiese hinter einem Gebäude.
Hier war für die Aufgabe 2 ein schöner „Verkehrsübungsplatz“ aufgebaut. Mit viel Flatterband und Pylonen waren ein Kreisverkehr, Kreuzungen und Abzweige aufgebaut, die man anhand von Chinesen durchfahren musste.
Das Chinesen-Labyrinth der RGO vom letzten Jahr hat tiefen Eindruck hinterlassen, so dass ich diesmal sofort begriffen habe, wie es vor sich gehen soll. Nur der drittletzte Chinese hat uns irritiert. Er war nicht richtig dargestellt. Da es aber nur noch 2 weitere Bilder gab und das auch gut aufging, haben wir das ignoriert und lagen damit auch richtig.
Mit dem wilden Gekreise auf der Wiese, haben wir ganz offensichtlich für die Truppe an der abschließenden SK für beste Unterhaltung gesorgt. Man amüsierte sich köstlich.
Für Diskussionen im Ziel sorgte noch die OK 53, die links platziert war. Es sollten eigentlich alle OK grundsätzlich nur rechts stehen. Der ein oder andere hat sie deshalb vielleicht nicht notiert. Offensichtlich war sie aber einfach falsch aufgestellt worden. Sie sollte neutralisiert werden. Das hat aber nicht ganz problemlos geklappt.

Die 3 führte mit zwei langen Strichen erst mal raus in die Pampa. Dabei waren zwei kleine Häkchen zu fahren, für die man sehr gute Augen oder halt wie so oft, eine Lupe brauchte.
In der 4 wurde eine Straßenkreuzung/-einmündung mit einer vermeintlichen Insel in der Mitte dargestellt, die es aber in der Natur gar nicht gab. Man musste also auf dem Papier 2X um diese Insel fahren und die OK 31 entsprechend notieren. Dann folgten Pfeile und ein Strich, bei denen man die Reihenfolge und Anfahrtsrichtung beachten musste.
Auf einer Wiese standen 4 wunderschöne Esel, deren von Natur aus schon etwas erstaunter Gesichtsausdruck beim 3.Vorbeifahren sich erkennbar verstärkt hatte. Da kommt doch sonst nie einer lang!?!
In der 5 galt es bei den Chinesen nach Karte zu beachten, welche Wege wirklich befahrbar sind oder nicht, dann war es ganz einfach.
Letzte Lehrstunde zu diesem Thema gab es beim PSV Duisburg.

Und dann kam die Aufgabe 6.
Hier wurde auch ein Punkt zum Aufgabenteil erklärt, der eine bestimmte Masse, Länge, was auch immer, darstellt. Wenn man also auf einem Punkt die Fahrtrichtung wechselte, galt er nicht als komplett gefahren. Es war auch alles schön bildlich dargestellt.
Jeder Aufgabenteil durfte hier nur 1 X komplett befahren werden, halt auch die Punkte. Darauf habe ich mich sehr konzentriert und mich mit allen Punkten (und Strichen natürlich) ausführlich beschäftigt. Nur mit dem aller ersten leider nicht. Der lag nach dem Anfangsstrich direkt vor der Einmündung auf der Landstraße. Die Straßeneinmündung gegenüber, die für uns der direkte Weg zum nächsten Strich war, war auf der Karte versetzt nach rechts dargestellt, dort stand auch die OK 20. Notiert und auf zum nächsten Teil.
Leider hatten wir durch das Abbiegen den Punkt noch nicht ganz gefahren. Der richtige Weg wäre, laut Fahrerbrief mit der Uhr, nach links, im Bogen über einen Parkplatz auf der anderen Straßenseite, wieder zu Landstraße und in einer weiteren Runde über den Punkt und die SK auf dem Parkplatz richtig gewesen.
Das brachte also 3 Fehlkontrollen, die aber laut Fahrtleiter Ulrich Bleeke nicht alle berechnet würden. Da wir trotzdem in der Auswertung 30 Strafpunkte haben, hat das nicht so richtig geklappt. Einen anderen Fehler haben wir nicht gemacht.

In dieser Aufgabe gab es noch einen Punkt auf einer Brücke und einige Umfahrungen, um kein Aufgabenteil doppelt zu fahren.
Mit dem E aus 6 legte man sich die Fahrtrichtung für den Anfang der 7 fest und durfte insgesamt 3 X die Ok 35 notieren.
Zur 8 galt es dann die Übersichtskarte zu beachten, da der direkte Weg zum Anfang dort nicht doppellinig war und man den Strich von oben anfahren musste.
Kurz darauf kam man zur DK, die auch gleichzeitig eine SK war, was für ein wenig Unsicherheit sorgte.
Auf unsere Frage, was denn nun zuerst kommt, wurde das „K-Schild“ kurzerhand ins Gras befördert und es gab nur die DK. Nach Umfahrung des Dreiecks und dem erneuten Anfahren, wurde das Schild wieder aufgestellt und alles hatte seine Ordnung.

Die Aufgabe 9 wartete mit einigen Punkten auf, die alle nur 1 X überfahren werden durften, zusätzlich war auf die B 215 immer nur nach links aufzufahren.
Nachdem ich mit Hilfe meines Fahrers nach längerem Grübeln den richtigen Weg für den Einstieg nach Punkt 2 gefunden hatte, war es eigentlich recht simpel. Auf dem Weg zum letzten Punkt war aber zu bedenken, dass amerikanisches Abbiegen verboten ist.
Dann musste mal wieder gemessen werden um sicher zu sein, dass man den kürzeren Weg in die 10 findet.
Diese Aufgabe wurde leider wegen Unpassierbarkeit einiger Wege bis auf Teil A und E gestrichen. Beim Planen der Fahrt gab es wohl noch kein Gras, das einen Meter hoch stand. Schade.

In der Aufgabe 11 gab es einige Pfeile, teils mit Nummerierung. Da man einige mehrfach überfahren musste, galt es im Auge zu halten, ob man auch alle erwischt hat.
Außerdem kam hier das Kreuzungsverbot ins Spiel. Leider habe ich auf dem Weg zum vorletzten Pfeil eine Kreuzung nicht so gesehen wie der Fahrtleiter. Für mich schien sie versetzt, so dass ich nicht wirklich kreuzte. War aber doch so.
Nochmals links ab, an der OK 63 vorbei und an der nächsten Kreuzung rechts, so wäre es richtig gewesen. Eine Fehlkontrolle.

In der 12 ein ähnliches Bild. Auf dem Weg zum 3. Pfeil trafen wir auf die OK 44. Ich liebe Wendekontrollen- wenn sie einen roten Balken haben.
Leider ging uns beiden nicht auf, dass es sich bei Schnapszahlen um Wenden handelt. Da außerdem keiner von uns den Blick etwas höher gelenkt hat, entging uns auch das Sperrschild, an dem die Wende befestigt war.
Ich war wohl irritiert über den Standort der OK. Der Weg links drumherum war doch entschieden länger, machte also keinen Sinn.
Unter Beachtung der StVO wäre es hier richtig gewesen, rechts ab, ums Karree und ein Stück vor der OK links den bereits erwähnten Weg zu fahren. Dann hätte man die OK 46 gefunden. Allerdings ist das Team Kamps/Kamps dort lang gefahren, hat aber die OK leider nicht gesehen.
Für uns der 2. Fehler in OE 2.

Bei der Verbindung zur letzten Aufgabe war wieder die Übersichtskarte wichtig. Nachdem ich schon mit der Karte der Aufgabe 12 an der Kreuzung geradeaus gefahren bin, stießen wir auf die OK 99. Da der weitere Weg aber wirklich nicht befahrbar war, fiel mir zumindest jetzt ein, dass es sich um eine Wende handelt, die wir zudem noch nicht mal brauchten.
Der Weg war auf der Übersichtskarte eindeutig eine Sackgasse und es gab eine neue Straße ein Stück weiter.

Direkt danach gelangten wir zum Ziel. Da die Fahrtzeit verlängert wurde, kamen wir ohne Karenz aus, sonst hätte es einige Minuten eingebracht.
So hatten wir uns aber auch oft Zeit gelassen und alles ganz in Ruhe abgearbeitet. Keinerlei Stress im Auto- wenn das mal gut geht!

Im Ziellokal erwartete uns ein wirklich umfangreiches und leckeres Büffet – und alles für 10,00 €!
Nur ein bisschen Brot zum Käse wäre nett gewesen…

Für die Klasse A und YO war die Aufgabenstellung klar und eindeutig. Die gemachten Fehler ohne Wenn und Aber nachvollziehbar.
Bei B/C sah es dem Vernehmen nach etwas anders aus.
Im Amt Rehburg gab es im Jahr 1851 die letzte öffentliche Hinrichtung, auch im Jahr 2012 wurde diese Tradition nicht wieder aufgenommen. Aber es gab wohl doch ganz heftige Debatten über Mehrfachbestrafung und nicht bedachte Folgefehler mit dem Fahrtleiter. Dessen Ruhe und Gelassenheit am Anfang der Fahrt verlor sich im Laufe des Abends merklich.
Leider führte das alles auch dazu, dass die Siegerehrung erst kurz vor Mitternacht stattfand.
Bemerkenswert hier: fast alle Teams mit sehr weiter Anreise waren noch anwesend, während viele Lokalmatadoren durch Abwesenheit glänzten.
Obwohl wir damit erst um 3.00 Uhr wieder zuhause waren, werden wir gewiss im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn es unser Terminplan zulässt.

 

Der Beitrag wurde am Montag, den 2. Juli 2012 um 15:53 Uhr veröffentlicht und wurde unter Ori abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten. Einen Kommentar schreiben